Wissen zum Thema Zeiträume


Zeiträume
Unsere Erde ist 4,5 Milliarden Jahre alt! Damit du dir das besser vorstellen kannst, nehmen wir einmal an, die 4,5 Milliarden Jahre wären an einem Tag passiert.
Das erste Leben entstand noch mitten in der Nacht um 0:30 Uhr. Am späten Abend um 22:30 Uhr fing das Zeitalter der Dinosaurier an. Kurz vor Mitternacht um 23:40 Uhr starben die Saurier aus und die Zeit, in der die Säugetiere die Erde beherrschten, begann.
Menschen gibt es erst ab 23:59 Uhr. Sehr lange stellten die Menschen ihre Werkzeuge vor allem aus Stein her. Diese Zeit nennen wir Steinzeit. Danach kommt die Bronzezeit. In dieser Zeit wurden Werkzeuge aus Bronze, das ist eine Mischung aus Zinn und Kupfer, hergestellt. 800 vor Christus begannen die Menschen, Werkzeug aus Eisen herzustellen. Das tun sie noch heute.

4. Klasse | Zeiträume | Forscherfrage 1
Museumsgeist Kuno hat es leider vergessen.
Aus welchen Materialien wurde noch gleich Bronze hergestellt? Kannst du ihm helfen?



Erdzeitalteruhr
Auf dieser Uhr kannst du die verschiedenen Erdzeitalter sehen. Das erste Erdzeitalter war die Erdfrühzeit. Es entstand das erste Leben. Danach kam das Erdaltertum. Jetzt entwickelten sich Tiere mit einer Wirbelsäule. Das Erdmittelalter ist die Zeit der Dinosaurier. Damals entwickelten sich auch die ersten Säugetiere. Unser jetziges Erdzeitalter ist die Erdneuzeit.
Es ist die große Zeit der Säugetiere. Wir Menschen haben uns erst ganz am Ende der Erdneuzeit entwickelt.



Fische – die ersten Wirbeltiere
Dieser Fisch lebte vor 180 Millionen Jahren in der heutigen Fränkischen Schweiz, als das Gebiet des heutigen Deutschlands noch zu großen Teilen von einem Meer bedeckt war.
Die ersten Fische entwickelten sich im Erdaltertum vor 450 Millionen Jahren. Sie waren die ersten Tiere mit einer vom Kopf bis zum Schwanz reichenden Knochenreihe – der Wirbelsäule. Wir nennen diese Tiere auch Wirbeltiere. Alle Tiere mit Knochen, auch wir Menschen, stammen daher von den Fischen ab.
Die meisten Fischarten atmen mit Hilfe ihrer Kiemen im Wasser. Doch es entwickelten sich außerdem Fische mit Lungen, die in der Luft atmen konnten. Vor 380 Millionen Jahren begannen die ersten Lungenfische übers Land zu kriechen. Aus diesen Lungenfischen entwickelten sich die ersten Amphibien. Zu den Amphibien gehören heute zum Beispiel die Frösche.



Reptilien – Landbewohner
Dies ist die Spur
eines Reptils, welches vor 200 Millionen Jahren durch die Sümpfe in der Nähe
von Bayreuth marschierte.
Vor 350 Millionen Jahren hatten sich Reptilien aus den Amphibien entwickelt. Sie bekamen eine feste Schuppenhaut und begannen ledrige Eier auf dem Land zu legen. Anders als Amphibien konnten sie jetzt ihr ganzes Leben an Land verbringen, ohne auszutrocknen.
Im Unterschied zu uns Menschen können die meisten Reptilien sich nicht selbst aufwärmen. Sie müssen warten, bis sie von der Sonne aufgewärmt werden. Das nennt man wechselwarm. Zudem haben die meisten Reptilien keine unterschiedlichen Zahntypen. Wir Menschen haben mit Backen-, Eck- und Schneidezähnen hingegen drei unterschiedliche Zahntypen.



Säugetier – aus Reptilien entstanden
Dies sind die Knochen eines Höhlenbären, der vor 30-tausend Jahren in der heutigen Fränkischen Schweiz lebte. Die Höhlenbären gehören zu den Säugetieren. Die Säugetiere entwickelten sich vor 220 Millionen Jahren. Sie legten anfangs noch Eier, ähnlich dem heutigen Schnabeltier. Vor 200 Millionen Jahren entstanden Säugetiere, die keine Eier mehr legten. Die Kinder wuchsen jetzt im Bauch der Mutter, in der sogenannten Gebärmutter. Nach der Geburt wurden die Kinder in einem Beutel großgezogen, wie es auch die heutigen Beuteltiere (zum Beispiel Kängurus) tun.
Die ersten Säugetiere ohne Beutel entwickelten sich vor 160 Millionen Jahren im Erdaltertum. Auch wir Menschen gehören zu den Säugetieren ohne Beutel.



Faustkeil – beliebt beim Homo erectus
Dieses Steinwerkzeug, welches in der Fränkischen Schweiz gefunden wurde, nennt man Faustkeil. Mit diesem Werkzeug ließ sich zum Beispiel Fleisch schneiden, Knochen zerhacken oder Fleischreste von einem Fell kratzen. Steinerne Faustkeile waren die wichtigsten Werkzeuge der Menschenart Homo erectus.
Vor 2 Millionen Jahren entwickelte sich in Afrika eine Menschenart, die lernte, wie man das Feuer benutzen kann. Diese Menschen nennen die Forscher „Homo erectus“. Das bedeutet aufrecht gehender Mensch. Der Homo erectus ist dann nach Europa und Asien gewandert. In Europa entwickelte sich der Homo erectus vor 400-tausend Jahren zum Neandertaler weiter, in Afrika zum heutigen modernen Menschen.
Auch wenn Faustkeile vor allem beim Homo erectus beliebt waren, gehörte dieser Faustkeil wohl eher einem Neandertaler, denn er ist „nur“ 70-tausend Jahre alt.



Feuersteinmesser – beliebt beim Neandertaler
Dieses Feuersteinmesser wurde von Neandertalern vermutlich aus Osteuropa ins Gebiet der heutigen Fränkischen Schweiz gebracht und zum Beispiel zum Schneiden von Fleisch benutzt.
Vor 500-tausend Jahren entwickelte sich in Europa aus dem Homo erectus der Neandertaler. Die Neandertaler waren kräftiger als wir modernen Menschen und konnten vermutlich besser sehen. Außerdem hatten sie einen längeren Schädel, eine flache Stirn und Knochenwülste über den Augen. Vor 40-tausend Jahren starben sie aus unbekannten Gründen aus.



Mikrolithen – beliebt beim modernen Menschen
Diese Feuersteinsplitter verwendeten die modernen Menschen im Gebiet der heutigen Fränkischen Schweiz als Werkzeuge. Wahrscheinlich fanden die Menschen nicht mehr genug Feuersteine für größere Werkzeuge. Sie zerschlugen die verbliebenen Feuersteine daher in kleine Spitzen, damit es genug Werkzeuge für alle gab.
Wir modernen Menschen haben uns vor 400-tausend Jahren in Afrika aus dem „Homo erectus“ entwickelt. Von Afrika sind die modernen Menschen dann überallhin gewandert, auch ins heutige Deutschland. Ein paar moderne Menschen haben zusammen mit den Neandertalern Kinder bekommen. Deshalb steckt in Menschen mit heller Haut, glattem Haar oder hellen Augen auch immer ein bisschen Neandertaler.



Steinbeil – Werkzeug der Ackerbauern
Mit der Jungsteinzeit begann 5.700 v. Chr. die Zeit der Ackerbauern bei uns in Mitteleuropa. Die Ackerbauern kannten schon die Techniken zum Sägen, Bohren und Schleifen von Steinen. Daher konnten sie Steinbeile wie dieses herstellen, mit denen man in einer Stunde einen 18 cm dicken Baum fällen konnte. Das Felsgestein dieser Steinbeilklinge haben jungsteinzeitliche Menschen vermutlich aus dem Fichtelgebirge in die heutige Fränkische Schweiz gebracht.
Das Beil musste ständig geschärft werden. Durch das Nachschärfen wurden die Steinbeilklingen immer kürzer und kleiner. Irgendwann waren sie nicht mehr zu gebrauchen und man warf sie weg.



Kupferbeil – das praktische Werkzeug
Dieses Kupferbeil gelangte um 3.500 v. Chr. aus Südosteuropa in die heutige Fränkische Schweiz. Ab 2500 v. Chr. verbesserte man die Eigenschaften von Kupferwerkzeugen im Gebiet des heutigen Deutschlands dadurch, dass man das Kupfer mit Zinn mischte. Somit entstand die goldglänzende Bronze - die Bronzezeit begann.
Das aufwändige Schleifen und Sägen eines Steinbeiles entfiel. Ein Kupfer- oder Bronzebeil ließ sich sehr einfach und schnell gießen. Zum Fällen eines 18 cm dicken Stammes mit dem Kupfer- oder Bronzebeil wurden nur ungefähr 10 Minuten benötigt, statt 1 Stunde mit dem Steinbeil.



Eisen – der leicht verfügbare Rohstoff
Solche Eisenbeile verwendeten die Kelten im Gebiet der heutigen Fränkischen Schweiz. 800 v. Chr. lernten die Menschen in Deutschland, wie man Eisen gewinnen kann. Eisenerz gibt es fast überall, anders als Bronze, deren Rohstoffe Kupfer und Zinn aufwändig durch den Handel erworben werden mussten. Daher stellten die Menschen jetzt Werkzeuge meist aus Eisen her. Anfangs gelang es den Menschen noch nicht, ein einheitliches Eisen herzustellen. Dieses war entweder zu weich oder zu brüchig. Es dauerte noch einige hundert Jahre, bis die Kelten eine neue Schmiedetechnik erfanden, mit der man gleichmäßig aufgebauten Stahl herstellen konnte. Dieser Stahl war sowohl hart als auch elastisch und somit der Bronze überlegen.

4. Klasse | Zeiträume | Forscherfrage 2
Museumsgeist Kuno erinnert sich nicht mehr was ein Neandertaler war.
Kannst du es ihm wieder beibringen? Schiebe die richtigen Felder auf den Neandertaler.
Worterklärungen

Die Erdfrühzeit ist die Zeit von der Entstehung der Erde vor 4.500 Millionen Jahren bis zur Entstehung komplexen Lebens vor 450 Millionen Jahren.

Das Erdmittelalter ist die Zeit der Dinosaurier. Es ging von 250 Millionen Jahren bis vor 65 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit gab es auch schon die ersten kleinen Säugetiere.

Die Erdneuzeit ist die Zeit seit dem Untergang der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren. Wir leben heute immer noch in der Erdneuzeit.

Die Altsteinzeit ist die längste Epoche der Menschheitsgeschichte. Sie beginnt vor 2,5 Millionen Jahren und endete vor 10.000 Jahren. In dieser Zeit lebten die Menschen von der Jagd und vom Sammeln von Pflanzen.

Die Jungsteinzeit begann vor 10.000 Jahren im Gebiet der heutigen Türkei, in Syrien und im Irak. Jungsteinzeit bedeutet, dass die Menschen nicht mehr als Jäger und Sammler herumzogen, sondern als Ackerbauern und Viehzüchter in festen Häusern wohnten. Vor 7.500 Jahren kam die Jungsteinzeit auch nach Deutschland.

Die Eier von Reptilien haben häufig eine stabile lederartige Schale. Diese Schale schützt die Eier vor dem Austrocknen, sie ist aber nicht so hart wie die Kalkschale von heutigen Vögeln.

Der Denisovamensch war eine asiatische Menschenart, die sich vor 600-300.000 Jahren aus dem Homo erectus entwickelt hat. Die bislang jüngsten Funde sind 50.000 Jahre alt. Einige Menschen Asiens erbten von ihm die dunkle Haut, braunes Haar und braune Augen.

Der Neandertaler entwickelte sich vor 500.000 Jahren aus dem aufrechten Menschen. Sein wissenschaftlicher Name ist „Homo sapiens neanderthalensis“.

Der Homo floresiensis entwickelte sich vermutlich vor 190.000 Jahren auf den Inseln Oezaniens, vermutlich aus dem Homo Erectus. Als Anpassung an das geringe Nahrungsangebot schrumpfte seine Körpergröße auf ungefähr einen Meter, was ihm den Spitznamen Hobbit eingebracht hat.

Der Aufrechte Mensch entwickelte sich vor 2 Millionen Jahren in Afrika. Vor 600.000 Jahren kam er auch nach Europa. Der Wissenschaftliche Name ist „Homo Erectus“.

Der moderne Mensch zu dem alle heute noch lebenden Menschen gehören entwickelte sich vor 400.000 Jahren in Afrika aus dem Aufrechten Menschen. Er wanderte vor 45.000 Jahren in Mitteleuropa ein.

Das Erdaltertum ist die Zeit zwischen 541 und 252 Millionen Jahren vor heute. Zu dieser Zeit entwickelten sich die ersten Fische, Amphibien und Reptilien.

Schuppen sind feste Hautplatten auf der Haut von Reptilien. Diese überlappen einander wie Dachziegel, so dass die Tiere gleichzeitig sehr beweglich und gut geschützt sind.

In der Forschung werden Menschen, welche ähnliche Keramikgefäße und Werkzeuge verwendet haben, zu einer Kultur zusammengefasst. Neue Forschungen am Erbmaterial zeigen, dass die Mitglieder einer Kultur zumindest in den untersuchten Fällen miteinander verwandt waren.

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