Wissen zum Thema Wohnen


Wohnung
Da die Menschen der Altsteinzeit von der Jagd und vom Sammeln lebten, mussten sie regelmäßig den Lebensraum wechseln, um hinter den Tieren herzuziehen. Sie übernachteten wohl meist in Zelten. Im Gebiet der heutigen Fränkischen Schweiz nutzten sie häufig Höhlen oder Felsüberhänge als Wohnplatz. Blieben sie länger an einem Ort, bauten sie Hütten aus Zweigen und Blättern oder aus Mammutknochen.
Mit der Jungsteinzeit wanderten Menschen ein, die Felder anlegten und Vieh hielten. Diese Menschen wohnten immer am gleichen Platz und konnten sich daher ein festes Haus bauen. Bis zu 5 Häuser konnten dabei ein kleines Dorf bilden.

4. Klasse | Wohnen | Forscherfrage 1



Mammutstoßzahn-Behausung
In der Eiszeit war es oft schwer, passende Baumstämme für eine feste Winterbehausung zu finden. Daher benutzten die Menschen vor 40-tausend bis 30-tausend Jahren Knochen von verstorbenen Mammuts, um sich aus Mammutstoßzähnen, -schädeln, -unterkiefern, -schulterblättern und -beinknochen Behausungen zu bauen. Über die Stoßzähne haben die Jäger vermutlich Planen aus Leder gespannt oder sie mit aus dem Boden geschnittenen Blöcken aus Gras und Wurzeln abgedeckt.



Wohnen unterm Felsüberhang
Dieser Faustkeil wurde nahe des Adamsfelsen bei Pottenstein gefunden. Dies ist ein größerer vorstehender Felsen. Die wandernden Jäger der Altsteinzeit nutzen gerne solche Felsvorsprünge und Höhlen, wenn sie auf ihren Jagdzügen ein nächtliches Lager aufschlugen. Der Fels schützte sie vor Wind und Regen. Eventuell haben sie mit Lederplanen und Ästen hier einfache Zelte an die Felswand gebaut. Die Fränkische Schweiz bot eine große Zahl solcher Übernachtungsmöglichkeiten. Dies war für die altsteinzeitlichen Menschen vermutlich sehr praktisch, da sie in dieser Region keine großen Zelte mit sich führen mussten.



Messer – zum Schneiden von Zeltplanen?
Mit diesem Messer haben Menschen aus der Altsteinzeit im Gebiet der Fränkischen Schweiz vielleicht auch Lederplanen für die Zelte zugeschnitten. Vermutlich bestanden die Zelte aus oben zusammengebundenen, langen dünnen Baumstämmen. Um diese herum wurde eine Lederplane gebunden. Oben ließ man eine Öffnung, damit der Rauch des Feuers abziehen konnte.



Steinbeil
Mit einem solchen Steinbeil, welches in der Fränkischen Schweiz gefunden wurde, fällten die Menschen der Jungsteinzeit Bäume, aus denen sie ihre Häuser erbauten. Dazu gruben die Menschen Löcher in den Boden, in welche sie Baumstämme hineinsteckten. Damit die Stämme stabil standen, mussten diese tief im Boden versenkt werden. Nach dem Aufrichten der stehenden Pfosten wurde das Dach gedeckt, zum Beispiel mit Rindenplatten. Erst wenn das Dach gedeckt war, konnte mit dem Bau der Wände begonnen werden, da diese sehr anfällig gegen Regen waren.
Zwischen die Wandpfosten flochten die Menschen Wände aus Ästen. Diese wurden mit Lehm verschmiert, um sie winddicht zu machen. Damit seitlich kommender Regen den Lehm nicht herausspülte, haben sie vielleicht noch eine Kalkfarbe darübergestrichen.



Webstuhlgewicht unter Dachüberstand
Dies ist ein in der Fränkischen Schweiz gefundenes Webgewicht aus der Jungsteinzeit. Bei der Herstellung von Stoffen auf dem Webstuhl wurde das Webgewicht verwendet, um die Fäden straff zu spannen. In den jungsteinzeitlichen Häusern war es für viele Arbeiten zu dunkel. Gerade das Weben von Stoff war aber eine Arbeit, bei der die Menschen 50 bis 80 Stunden Licht brauchten und gleichzeitig Schutz vor dem Regen. Daher hatten die Häuser vermutlich einen großen Dachüberstand, unter dem solche Tätigkeiten wie das Weben von Stoff stattfinden konnten.

4. Klasse | Wohnen | Forscherfrage 2
Worterklärungen

Eine Axt ist ein Werkzeug zum Bearbeiten von Holz. Bei der Axt ist der Kopf durchlocht und das Holz hindurchgesteckt. Heutzutage gibt es fast nur noch Äxte.

Das Beil ist ein Werkzeug zum Bearbeiten von Holz. Bei einem steinzeitlichen Beil wird der Kopf in das Holz hineingesteckt. Manchmal gibt es auch ein Stück Geweih, in welches der Kopf gesteckt wird. Die Schneidfläche bei einem Beil steht in gleicher Richtung wie der Griff.

Der Dechsel ist ein Werkzeug zum Bearbeiten von Holz. Anders als bei einer Axt oder einem Beil steht die Schneidfläche des Dechsels aber senkrecht zum Griff. Dechsel waren in der Steinzeit noch ein sehr häufiges Werkzeug, heutzutage gibt es sie kaum noch.

Leinen ist ein Stoff, den es heute nur noch selten gibt. Er wird aus den Fasern der Flachspflanze hergestellt.

Binsen sind sehr lange Gräser, die häufig an Flüssen stehen. Man spricht auch von Schilf oder Rohr.

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