Wissen zum Thema Feuer und Nahrung
Feuer und Nahrung
Die Fähigkeit das Feuer zu beherrschen, war ein ganz wichtiger Schritt in der Menschheitsgeschichte. Mit Feuer konnte man Raubtiere verjagen, Beutetiere über Klippen jagen und das Zelt aufwärmen. Wenn man Essen im Feuer brät oder kocht, kann es der menschliche Körper besser aufnehmen.
Feuer nutzen können die Menschen schon sehr lange. Die älteste gut belegte von Menschen hergerichtete Feuerstelle ist 1 Million Jahren alt und stammt aus der Wonderwerk-Höhle in Südafrika. Diese Feuerstelle ist von einem Homo Erectus, einem Vorfahren des heutigen Menschen, angefacht worden.
Es gibt zwei steinzeitliche Techniken Feuer anzuzünden: Bei der ersten Technik schrammt man mit einem Feuerstein an einem Markasit entlang. Die Funken fängt man mit einem Stück Zunder auf. Bei der zweiten Methode bohrt der Feuermacher mit einem harten Ast schnell in ein weiches Stück Holz, bis dieses zu glimmen beginnt.
5. Klasse | Feuer und Nahrung | Forscherfrage 1
Höhlenbärenknochen mit Schlagspur
Dieser Höhlenbärenknochen aus der Fränkischen Schweiz weist eine Schlagspur eines Feuersteinwerkzeuges auf. Die Höhlenbären wurden von den Steinzeitmenschen, genauso wie Mammut und Wollnashorn gejagt, was schließlich wohl auch zum Aussterben der Höhlenbären führte.
Wie die Menschen die Bären jagten, wissen wir heute nicht mehr. Eine Möglichkeit war sicherlich die Zeit während oder kurz nach dem Winterschlaf, wenn die Bären geschwächt waren. Das dicke Fell des Bären schützte ihn vor Pfeilen. Daher mussten die Jäger ihn aus größter Nähe mit der Lanze bekämpfen. Mit dieser mussten sie das Herz des Bären treffen. Wurde der Bär nur verletzt, wurde er rasend vor Wut und die Jäger hatten Glück, wenn sie lebendig entkamen.
Das Fleisch des toten Bären konnte man über dem Feuer braten oder trocknen und man konnte es in einer Kochgrube kochen.
Nahrungsmittel in der Steinzeit
Vieles von dem, was du heute im Supermarkt an Essen kaufen kannst, hatte es in der Steinzeit im Gebiet des heutigen Deutschlands nicht gegeben.
Ein altsteinzeitlicher Sammler fand bei uns vor allem Wurzeln, Pilze, Haselnüsse und verschiedene kleine Beeren wie Blaubeere oder Preiselbeere. Dazu kam natürlich das Fleisch von gejagten Tieren.
Die ersten Ackerbauern, die nach Deutschland kamen, brachten Getreide, Erbsen und Linsen als Anbaupflanzen mit. Dazu aßen sie das Fleisch geschlachteter Haustiere und tranken die Milch ihrer Hausziegen.
Rössener Becher
Diese Keramikbecher haben Menschen der sogenannten Rössener Kultur, die um 4500 v. Chr. im Gebiet der heutigen Fränkischen Schweiz lebten, hergestellt. Aus Ton lassen sich Gefäße herstellen. Wenn man diese ins Feuer stellt und bei 800° C brennt, wird der Ton zu harter Keramik. Die Erfindung von Gefäßen aus Keramik veränderte das Kochen. Vorher hatten die Menschen nur in Kochgruben gekocht. Kleine, mit Leder abgedichtete Gruben, die mit Wasser gefüllt wurden. Dieses Wasser konnte man dann mit Steinen aus dem Feuer aufwärmen.
Einen Kochtopf aus Keramik konnte man direkt ans Feuer stellen, was das Kochen vereinfachte. Allerdings musste man den Topf regelmäßig drehen, damit er von allen Seiten gleich viel Hitze bekam. Wird der Topf nur auf einer Seite heiß zerspringt er.
Die Kochgefäße wurden von jeder Kultur auf andere Weise gestaltet. Daher können Forscher, wenn sie einen Topf finden, meist sagen, aus welcher Zeit und von welchen Leuten dieser Topf stammt.
Vorratsgrube
Heutzutage kannst du jederzeit etwas einkaufen, wenn du Hunger hast. Vor nicht allzu langer Zeit war das noch anders. Die meisten Lebensmittel gab es nur zu bestimmten Zeiten im Jahr. Damit die Menschen immer etwas zu essen hatten, mussten sie daher Vorräte anlegen.
Viele Nahrungsmittel verderben schnell. Meist haben die Menschen Pilze, Fische, Fleisch oder Beeren daher getrocknet. Fische und Fleisch wurden zudem gerne in den Rauch des Feuers gehängt. Dadurch wurden sie geräuchert, was diese auch haltbarer machte.
Auch Getreide wurde, um es haltbar zu machen, auf heißen Steinen am Feuer geröstet.
Um Getreide halbwegs sicher vor Mäusen zu lagern, gruben die Menschen tiefe Gruben, die sie bis oben mit Getreide füllten und dann wieder mit Erde abdeckten. Das Getreide an der Außenseite der Gruben fing zwar nach einiger Zeit an zu schimmeln, doch der Großteil des Getreides blieb über eine lang Zeit haltbar.
Kochgrube
Viele Nahrungsmittel vertragen wir Menschen besser, wenn sie vorher gekocht oder gebraten worden sind. Das Schrumpfen der Eckzähne, welches vor 1.9 Millionen Jahre mit dem Homo erectus begann, ist vermutlich auf das Kochen und Braten von Essen zurückzuführen. Die frühesten Hinweise auf vielleicht in heißen Quellen gekochtes Essen sind 1.7 Millionen Jahre alt und stammen aus Olduvan in Afrika. Der Vorteil vom Kochen gegenüber dem Braten war, dass kein Fett ins Feuer tropfen und somit verloren gehen konnte.
Gab es keine heißen Quellen war nach der Beherrschung des Feuers in der Altsteinzeit die Kochgrube die beste Wahl. Hierfür wurde eine Grube gegraben, diese mit einem Stück Leder abgedichtet und dann Wasser und die Dinge, die man kochen wollten hineingelegt. Das Wasser wurde dann mit heißen Steinen aus dem Feuer zum Kochen gebracht.
Alternativ konnte man die Steine gleich schon in der Grube erhitzen. War das Feuer heruntergebrannt legte man darüber eine Schicht frisches Gras oder Blätter, darauf das Kochgut, eingewickelt in große Blätter, eine weitere Schicht Blätter und dann soviel Erde bis kein Dampf mehr aufstieg.
Die Menschen der Jungsteinzeit wussten, wie man Töpfe aus Ton herstellte und diese im Feuer zu harter Keramik brannte. Diese Keramikkochtöpfe stellten sie an das Feuer, wie wir heute einen Topf auf den Herd stellen.
Wann gibt es was zu sammeln?
Frühling |
Sommer |
Herbst |
Winter |
Wurzeln,
z.B.: Rohrkolben-, Löwenzahn-, Distel-, Nachtkerzen- und
Knoblauchsraukenwurzeln |
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Junge
Blätter, z.B.: Löwenzahn-, Brennnessel-, Giersch- und Buchenblätter |
Getreide |
Haselnüsse |
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Beeren
z.B.: Blaubeeren, Moltebeere, Krähenbeere u. Brombeere |
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Frühlingspilze
z.B.: Morcheln und Maipilze |
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Herbstpilze
z.B.: Röhrlinge, Pfifferlinge, Milchlinge, Schafporling |
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Was gab es alles nicht in der Steinzeit?
Kirsche, Walnuss, Karotte und Kohl stammen aus dem Mittelmeerraum und kamen erst viel später, zumeist erst um 0 n. Chr., zur Zeit der Römer, nach Deutschland.
Birne, Apfel, Orange, Banane, Aprikose, Weintraube, Pflaume, Pistazie, Mandel, Gurke und Knoblauch stammen aus Asien. Sie kamen ebenfalls erst ein paar Tausend Jahre nach der Steinzeit zwischen 0 und 1400 n. Chr. nach Deutschland.
Seit Christoph Columbus‘ Fahrt nach Amerika vor 500 Jahren kamen dann Ananas, Cashew, Paranuss, Kürbis, Bohne, Mais, Kartoffel, Tomate und Paprika zu uns.
5. Klasse | Feuer und Nahrung | Forscherfrage 2
Worterklärungen
Ein Funken ist ein glühendes Teilchen. Dieses kann trockenes Pflanzenmaterial entzünden.
Feuerstein ist ein Gestein, welches, wenn es auf Eisen oder Markasit trifft Funken schlägt. Er hat sehr scharfe Kanten, weshalb Feuerstein auch für die Herstellung von Werkzeugen, wie zum Beispiel Messern sehr beliebt war.
Die Wurzeln von Rohrkolben, Löwenzahn, Distel, Nachtkerzen und Knoblauchsrauke sind essbar.
Markasitknollen sind Steine, die für das Feuermachen mit einem Feuerstein nötig sind. Mit dem Feuerstein schlägt man winzige Splitter von dem Markasit ab, die als Funken Dinge entzünden können.
Zunder ist ein leicht brennbares Material, welches man zum Feuermachen benötigt.
An essbaren Pilzen lassen sich im Frühling Morcheln und Maipilze sammeln, im Herbst Pfifferlinge und Schafporling.
Die Blaubeere wächst in Nadelwäldern, Mooren und auf Bergheiden. Die blauen Beeren sind essbar, man kann mit ihnen auch Stoffe färben.
Die Krähenbeere wächst in der Waldlosen Tundra. Ihre Beeren sind zwar leicht giftig werden aber trotzdem gegessen.
Die Moltebeere wächst in Mooren. Ihr Geschmack ist bitter-säuerlich.
Der Haselstrauch wächst in ganz Europa und Teilen Asiens an warmen Standorten mit viel Licht. Die Nüsse können ab September gesammelt werden.
Töpfe gab es ab der Jungsteinzeit. Sie wurden aus Ton geformt und dann im Feuer hart gebrannt. Dadurch waren sie wasserfest und konnten als Kochgefäße benutzt werden.
Die Blaubeere wächst in Nadelwäldern, Mooren und auf Bergheiden. Die blauen Beeren sind essbar, man kann mit ihnen auch Stoffe färben.
Die Moltebeere wächst in Mooren. Ihr Geschmack ist bitter-säuerlich.
Der Haselstrauch wächst in ganz Europa und Teilen Asiens an warmen Standorten mit viel Licht. Die Nüsse können ab September gesammelt werden.
Töpfe gab es ab der Jungsteinzeit. Sie wurden aus Ton geformt und dann im Feuer hart gebrannt. Dadurch waren sie wasserfest und konnten als Kochgefäße benutzt werden.
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