Wissen zum Thema Ackerbauern und Viehzüchter
Vom Jäger zum Bauern
Hallo, ich bin Lanar aus der Jungsteinzeit. Ich bin hier mit meiner Großfamilie und unseren Haustieren, den Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen eingewandert. Wir haben mit unseren Steindechseln Bäume gefällt, große Häuser gebaut und Äcker angelegt.
Häuser bauen, Felder anlegen, Tiere halten und in Tontöpfen kochen waren die wichtigsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte. Das könnt ihr daran sehen, dass ihr heute immer noch in Häusern wohnt, Brot esst, Haustiere haltet und in Töpfen kocht.
3. Klasse | Ackerbauern und Viehzüchter | Forscherfrage 1
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Ein Acker aus der Jungsteinzeit
Wenn meine Familie ein Feld anlegen will, müssen wir zuerst die Bäume fällen. Die Äste verbrennen wir dann auf dem Acker. Das macht den Boden fruchtbarer. Dann lockern wir den Boden mit der Geweihhacke auf. Mit dem Grabstock grabe ich dann die Löcher, in die wir die Getreidekörner legen. Aus den Körnern wächst dann im Laufe von 7 Monaten neues Getreide. Sobald die Körner reif sind, schneiden wir diese mit der Sichel ab.
Geweihhacke – Vorgänger des Pflugs
Das ist der Kopf einer Geweihhacke aus der Jungsteinzeit. Er wurde in der Fränkischen Schweiz gefunden. Der Holzgriff hat sich nicht erhalten. Mit so einer Hacke haben die Menschen in der Zeit von Lanar den Acker aufgelockert. Heute nehmen die Bauern dafür einen Pflug.
Sichel – das früheste Erntewerkzeug
Von dieser Sichel aus der Fränkischen Schweiz sind nur die Feuersteinklingen alt. Steinzeitliches Holz hat sich in unserer Region nicht erhalten. Damit ihr besser versteht, wie eine jungsteinzeitliche Sichel ausgesehen hat, wurde das Holzteil ergänzt.
Mit dieser Sichel haben die Menschen zu Lanars Zeit Ähren abgeschnitten, das ist der Teil vom Getreidehalm, in dem die Körner drinstecken. Die Getreidehalme blieben stehen und wurden vermutlich abgebrannt, um den Boden zu düngen.
Reibstein – Vorgänger der Mühle
Zwischen einem solchen Reibstein aus Granit und einem weiteren Stein haben wir Getreidekörner zu Mehl zermahlen. Leider ist das furchtbar anstrengend. Richtiges Brot ist für Lanar deswegen etwas Besonderes. Meistens essen Lanar und ihre Familie nur Getreidebrei. Richtige Mühlen gab es in unserer Region erst ab dem Mittelalter. Den Granitstein müssen die Menschen der Jungsteinzeit in die Fränkische Schweiz gebracht haben, denn hier gibt es keinen Granit.
Ziegenschädel – frühes Milchvieh
Als die Jungsteinzeitler ins Gebiet der heutigen Fränkischen Schweiz einwanderten, hatten sie schon die Ziege, das Schaf, das Schwein und das Rind gezähmt und brachten diese Tiere mit. Die Ziege ist ein praktisches Haustier, da sie auch Pflanzen frisst, die Rinder und Schafe stehen lassen, zum Beispiel, weil sie zu dornig sind. Von der Ziege isst Lanar nicht nur das Fleisch, sondern sie trinkt auch die Milch.
Webstuhlgewicht – Zur Stoffherstellung
Lanars Kleidung bestand aus Leinen. Das ist ein Stoff, der aus der Flachspflanze hergestellt wird. Die Fasern der Flachspflanze werden zu Fäden zusammengedreht und dann an einem großen Webstuhl zu Stoff verwebt. Damit die Fäden am Webstuhl straff gespannt sind, hängt Lanar diese Gewichte daran. Die Kleidung hatte sie dann mit Streifen verziert. Das Gewicht wird heute im Fränkischen Schweiz Museum ausgestellt.
Mikrolithen
Dies hier sind die Werkzeuge der altsteinzeitlichen Menschen, die schon vor der Ankunft der jungsteinzeitlichen Menschen im Gebiet der heutigen Fränkischen Schweiz gelebt haben. Man nennt diese Menschen Jäger und Sammler. Anders als die Bauern zu denen Lanar gehörte haben die Jäger und Sammler keine festen Häuser, sondern ziehen immer herum und leben in Zelten und Hütten. Sie leben von der Jagd auf Tiere und dem Sammeln von Wildpflanzen. Sie leben in viel kleineren Gruppen als die Bauern, meist sind es nur um die 30 Menschen, während die Bauern auch in großen Gruppen von bis zu 200 Menschen leben konnten.
3. Klasse | Ackerbauern und Viehzüchter | Forscherfrage 2
Wie sah noch gleich das Werkzeug aus, mit dem die Steinzeitmenschen einen Acker aufgelockert haben?
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Worterklärungen
Ein Haus ist eine dauerhafte Behausung, die in der Steinzeit vermutlich alle 30 Jahre erneuert werden musste. Ein Haus ist besonders praktisch für Bauern und Viehzüchter, die immer in der gleichen Gegend bleiben. Diese Lebensweise nennt man sesshaft.
Die frühen Ackerbauern bauten auf ihren Feldern Einkorn, Emmer, Gerste und Linsen an.
Die frühen Viehzüchter hielten Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Hunde als Haustiere.
Die Haut der Bauern färbte sich im Laufe der Jahrhunderte heller, als die der Jäger und Sammler. Das lag daran, dass die Bauern weniger Vitamin D durch die Nahrung bekamen als die viel Fleisch essenden Jäger. Die Haut der Bauern musste das Vitamin daher selber mit Hilfe des Sonnenlichtes herstellen und wurde heller um mehr Sonnenlicht aufzufangen.
Die Menschen fällten Bäume mit einem steinernen Dechsel. Der sah aus, wie eine horizontal stehende Axt. Dabei gingen sie immer um den Baum herum und schlugen Fasern aus dem Stamm, bis dieser so dünn wurde, dass er brach.
Getreide benötigt zum Wachsen sehr viele Nährstoffe. In der frühen Jungsteinzeit haben die Menschen den Boden mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt, indem sie Pflanzen verbrannten und die Asche in den Boden mischten.
Die Geweihhacke bestand aus einem Stück Geweih, durch das ein Stock gesteckt worden ist. Mit ihr konnte man den Boden auflockern. Heutzutage verwendet man dafür einen Pflug.
Der Grabstock war ein einfacher harter Stock zum Bohren von Löchern. In diese Löcher legte man Körner, aus denen neue Getreidepflanzen wachsen konnten. Diesen Vorgang nennt man Sähen. Vermutlich benötigen die Menschen der Jungsteinzeit noch die Hälfte der geernteten Körner zum Aussäen von neuem Getreide.
Die Sichel war ein Holz, in das viele kleine Feuersteinsplitter gesteckt worden sind. Mit ihr konnte man Getreidehalme durchsägen. Diesen Vorgang nennt man Ernten.
Die Getreidekörner wachsen in Bündeln am Halm. Diese Bündel nennt man Ähren.
Sesshaft bedeutet, dass die Menschen nicht mehr regelmäßig herumziehen, sondern dauerhaft am gleichen Ort leben.
Die Getreidekörner werden in den Boden gepflanzt, wo aus den Körnern neue Getreidepflanzen wachsen können. Das Einpflanzen der Körner in den Boden nennt man aussähen.
Wenn das Getreide reif war wurden die Ähren mit den Getreidekörnern mit einer Sichel abgeschnitten.
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